
Ernährungsmedizin
Assesment, Beratung, Betreuung, Anleitung und Entlassplanung von Patienten mit
- Mangelernährung (Malnutrition)
- Oraler Nahrungsergänzung (besondere Zwischenmahlzeit, Trinknahrung)
- Enteraler Ernährung (Sondenernährung)
- Parenteraler Ernährung (Intravenöse Ernährung)
unter Berücksichtigung der DGEM-Leitlinien sowie des Nationalen Expertenstandards „Ernährungsmanagement zur Sicherstellung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege“.
Mangelernährung (Malnutrition)
In deutschen Krankenhäusern liegt die Häufigkeit von Mangelernährung zwischen 25 und 65 %. (Quelle: H. Lochs, 2010)
Mangelernährten Patienten fehlt es an bestimmten wichtigen Bestandteilen der Nahrung, mit Auswirkungen auf Energie, Immunsystem, Wundheilung und Verlauf von Entzündungen.
Langfristig macht sich z.B. Eiweißmangel durch den Abbau von Muskelmasse bemerkbar. Mangelt es dem Körper an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, wird der Aufbau von Zellen, Blutkörperchen, Knochen und Zähnen gestört.
Wann ist man gefährdet, sich nicht richtig zu ernähren ?
u.a. bei:
- Schluckstörungen (neurologische Erkrankungen)
- Tumorerkrankungen
- größeren chirurgischen Eingriffen, z.B. Bauch- und Gefäßoperationen
- Wundheilungsstörungen
- längeren Nüchternphasen aufgrund anstehender Untersuchungen
Enterale Ernährung (Sondenernährung)
Patienten, die aufgrund von bestimmten Erkrankungen nicht mehr richtig essen und trinken können, benötigen unter Umständen kurz- oder langfristig eine Ernährungssonde für Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme:
- Transnasale Magensonden (TNS): je nach Erkrankung ca. 4-6 Wochen (z.B. akute Schluckstörungen nach Schlaganfall)
- Perkutane Endoskopische Gastrostomie (PEG): für eine langfristige Sondenernährung - > 6 Wochen - bei bestimmten Erkrankungen (z.B. chronische Schluckstörungen nach Schlaganfall) und Therapien (z.B. Strahlentherapie bei Tumorerkrankungen von Hals und Speiseröhre)
- Perkutane Endoskopische Jejunostomie (PEJ): für die langfristige Sondenernährung über den Dünndarm bei Patienten die nicht über den Magen ernährt werden können (z.B. immer wieder auftretende Aspiration von Mageninhalt trotz liegender PEG)
- Feinnadelkatheterjejunostomie (FKJ): Sondenernährung über den Dünndarm nach bauchchirurgischen Eingriffen
- Perkutane Radiologische Gastrostomie (PRG): für eine langfristige Sondenernährung - > 6 Wochen – Nicht-Durchführbarkeit einer endoskopischen Sondenanlage (z.B. Speiseröhrenverengung)
Parenterale Ernährung (Intravenöse Ernährung)
Eine parenterale Ernährung umgeht den Magen-Darm-Trakt. Sie wird dem Patienten über das Blutgefäßsystem mittels verschiedener peripher- oder zentralvenöser Kathetersysteme zugeführt und ist entweder ausschließliche (alle nötigen Nährstoffe, Elektrolyte, Mineralstoffe und Spurenelemente) oder ergänzende Ernährung (wenn Patienten ihren täglichen Energiebedarf nur noch zu 75 – 80% mit oraler Ernährung decken können).
Indikationen für diese Ernährungsform sind u.a.:
- Kurzdarmsyndrom
- Darmverschluss (mechanischer oder paralytischer Ileus)
- Operationen im Magen-Darm-Bereich
Die Verzahnung und enge Kooperation des Klinikums Augsburg mit Hausärzten, ambulanten Pflegediensten und Homecare-Anbietern ermöglicht eine lückenlose Versorgung im Bereich der Trinknahrung sowie der enteralen und parenteralen Ernährung im stationären und häuslichen Bereich.
Ansprechpartner
Ernährungsteam am Klinikum Augsburg
Telefon: 0821 400-2367
Fax: 0821 400-2375
E-Mail: eteam@klinikum-augsburg.de
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